Reiseziele der Molukken
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Banda-Inseln
Die Banda-Inseln liegen buchstäblich am Ende der Welt, 160 km südöstlich von Ambon. Sechs größere (Run, Ay,
Gunung Api, Banda Naira, Banda Besar, Hatta) und einige kleinere Inseln (Karaka, Pisang, Nailakka) der ohnehin
kleinen Inselgruppe gehören zum Archipel, das durch eine unscheinbare Entdeckung Mitte des ersten Jahrtausends
berühmt wurde. Wahrscheinlich brachten javanische oder indische Kaufleute die dort wachsenen Muskatblüten und
Muskatnüsse nach Europa. Deren Beliebtheit hatte zur Folge, dass sich zunächst Portugiesen und Spanier, dann
Holländer und Franzosen und schließlich auch noch Engländer mit Kriegsschiffen auf den Weg machten, um an die
Reichtum versprechenden Gewächse zu kommen. Ohne Rücksicht auf menschliche und materielle Verluste der Einheimischen
brachten Portugiesen und Holländer die Inseln und den Handel unter ihre Kontrolle. Allerdings gelang es Franzosen
und Engländern, Sämlinge und Pflanzen zu erobern und auf andere Inseln rund um die Welt zu verbreiten.
Heute sind die Bandas eine abgelegene ruhige Inselwelt von exotischer Schönheit, auf der es überall nach
Vergangenheit und v.a. Muskat riecht. Die wenigen Einwohner sind arm und sehr gastfrendlich. Einfache Gästehäuser
sind vorhanden. Die blutigen Unruhen zwischen Muslims und Christen der späten 90er Jahre scheinen vorbei.
Die sandigen Strände sind naturbelassen und einsam, und die Tauchgebiete zählen zu den schönsten und artenreichsten
der Welt. Wer die aufwendige Anreise hinter sich hat, wird in eine vergessene, aber traumhaft schöne Welt eintauchen.
Ternate und Tidore
Vor fast 500 Jahren landeten Portugiesen und Spanier auf den beiden kleinen Inselchen (ca. 10Km Durchmesser)
westlich vor Halmahera im Norden der Molukken. Blutige Gefechte entbrannten um die Inseln, auf denen die
begehrten Gewürznelken wuchsen. Die Portugiesen versuchten die Inseln durch Befestigungsanlagen zu sichern,
doch Anfang des 17. Jahrhunderts konnten die Spanier, die von den Philippinen aus operierten, beide Inseln
besetzen. Noch heute findet man die Einflüsse der südeuropäischen Mächte vor. Die kleinen Städte auf Tidore
wirken wie spanische Orte am Mittelmeer. Kurz nach der Eroberung durch die Spanier kamen jedoch die Holländer
und übernahmen die Kontrolle über Inseln und Gewürzhandel. Sie bauten Festungsanlagen, Handelsstationen und
einen Hafen in Ternate-Stadt. Die letzten europäischen Einflüsse übten die Engländer im 19. Jahrhundert aus.
Die beiden perfekt geformten Vulkankegel von Ternate und Tidore ragen fast 1.700m aus dem Meer in den Himmel.
Ihre Flanken sind grün bewachsen und laufen flach ins Meer hinein. Der mit kleinen Orten besiedelte Küstenstreifen
hat einige schöne weisse Sandstrände und wird landwirtschaftlich genutzt. Auch heute wachsen hier noch Gewürznelken.
Vorgelagerte Korallenriffe laden zum Tauchen und Schnorcheln ein. Auf Ternate leben ca. 60.000 Menschen, 80%
in der Stadt Ternate an der Ostküste. Dort befindet sich auch ein kleiner Flghafen, der von Ambon aus angeflogen
wird.
Die vulkanische Landschaft wirkt v.a. vom Meer aus faszinierend. Touristen verirren sich kaum auf die Inseln,
und auch auf der großen Nachbarinsel Halmahera findet man kaum Fremde. Trotz ihrer Größe leben dort nur knapp
200.000 Menschen in ländlichen Ortschaften ohne moderne Einrichtungen. Die Bevölkerung der Region ist mehrheitlich
muslimisch, ca. 25% sind Christen.
Ambon
Auf der zentral in den Molukken gelegenen Insel Ambon siedelten die Holländer ihre Verwaltung an. Sie bauten
eine Befestigungsanlage und nutzten den geschützten Hafen von Ambon-Stadt als zentralen Umschlagplatz des
Gewürzhandels. In Ambon-Stadt leben heute 360.000 Menschen, zumeist Muslime. Die Stadt hat nach dem Wiederaufbau
nach der japanischen Bombardierung im zweiten Weltkrieg viel ihres einst schönen kolonialen Charmes verloren.
Bei einer Stadtbesichtigung läßt er sich an wenigen Stellen noch erahnen. Hierzu sollte man das Fort Viktoria
besuchen.
Auf einer gut befestigten Küstenstraße lassen sich die Hauptinsel (Lei Hitu) und die südliche Halbinsel (Leitimor)
gut befahren. Die nächst größeren Städte sind Halong, Paso und Tulehu an der Ostküste. Besonders schön ist die
Fahrt von Ambon nach Westen, auf der einem der Geruch von Gewürznelken in die Nase steigt. Etliche kleine
Fischerdörfer liegen am Wegesrand, und Strandfans finden auf Ambon unberührte einsame Sandstrände ohne jeglichen
Tourismus. Kirchen und portugiesische und holländische Häuser erinnern überall an die ferne Vergangenheit.
Übernachten kann man in vielen Gästehäusern, gute Hotels sind noch Mangelware.
Ambon ist eine kleine und bergige Insel, deren höchste Erhebungen im Nordosten 1.038m und im Südwesten 930m
erreichen. Der Flughafen von Ambon ist mit Jakarta, Denpasar und Surabaja verbunden, allerdings mit Zwischenlandung
auf Sulawesi. Schiffe und kleine Flieger verbinden Ambon mit den anderen Inseln der Molukken. Die großen Nachbarinseln
Ceram und Buru sind kaum besiedelt und von ursprünglicher wilder Natürlichkeit.