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Die Geschichte Malaysias


Malaysia Reiseziele Geschichte

Bereits gegen 2500 v.Chr. sollen die ersten Proto-Malaien aus Südchina das Gebiet des heutigen Malaysia besiedelt haben. Sie sind die Vorfahren der noch immer in den Urwäldern lebenden Naturvölker. Um die Zeitenwende erreichten wohl indische Seefahrer die Halbinsel und warteten dort auf den Wechsel der Monsunwinde. Später kamen arabische Segler und brachten bereits im 13. Jahrhundert den Islam mit, der sich schnell in Sumatra und auf der Halbinsel Malaya etablierte und ausbreitete. Seither nennen sich die Herrscher Sultane.

Im Brennpunkt der Machtinteressen der großen Königreiche von Java, Siam und Fu Nan (Khmer) war es König Paremeswara, der durch einen geschickten politischen Zug die Unabhängigkeit von Malaya und den Schutz des chinesischen Kaisers erreichen konnte, als China selbst seine Interessensgebiete ausweitete. Einige Jahre früher hatte er sich an der Mündung eines Flusses (Sungai Melaka) niedergelassen und den Ort Melaka genannt. Dieser sollte sich in der Folge als äußerst günstig für die weitere Geschichte des Landes erweisen.

Als Paremeswara 1424 starb, kam es in der Folge zu heftigen Machtstreitereien, aus denen Tun Perak hervorging und die Vorherrschafft in Malaya beanspruchte. Er konnte mit seiner Streitmacht auch einen siamesischen Überfall abwehren. Bevor es jedoch zur Ausweitung der Macht Melakas kommen konnte, landeten die Europäer an den Küsten Malayas. Das Schicksal des unabhängigen Melakas sollte einen gänzlich neuen Verlauf nehmen.


Kuala Lumpur, Kolonialstil und Moderne  © tropical-travel.de Georgetwon, Penang  © Young-sun Teh - Dreamstime.com

Zuerst eroberte der Portugiese Alfonso de Albuquerque 1511 die Stadt. Er erkannte den Wert des mangrovenfreien Hafens, der auch für größere Schiffe geeignet war und lies die Befestigungsanlage bauen, die er A Famosa nannte, und in der sich die Portugiesen 130 Jahre lang verschanzten und allen Angreifern widerstanden. Das Ziel der Portugiesen waren die Gewürzinseln und der Gewürzhandel. Melaka lag nicht nur an einem strategisch wichtigen Ort, an dem sich die Schifffahrtswege Indiens und Chinas trafen, sondern zugleich auch am Scheidepunkt von Nordost- und Südwest-Monsun. Damit konnten Segelschiffe sowohl nach Osten, als auch nach Westen starten. Somit war der Hafen eine ideale Anlaufstelle, die die Portugiesen mit Zöllen und Abgaben ausbeuteten. Außerdem erhoben sie Steuern von den Einheimischen, was sie wenig beliebt machte.

1545 kamen die ersten katholischen Missionare ins Land. Sie waren jedoch wenig bis gar nicht erfolgreich.

1641 musste Portugal dann doch abziehen, als die Holländer die Macht in Südostasien übernahmen. Mit Gründung der mächtigen ‘United East India Company‘ und dem Verwaltungs- und Machtzentrum Batavia (dem heutigen Jakarta) gelang es Ihnen, innerhalb kurzer Zeit, das indonesische Inselarchipel und Malaya zu kontrollieren, wobei Melaka für sie nur der wichtige Kontrollpunkt an der Schifffahrtsstrasse von Malakka war. Kulturelle oder politische Interessen hatten sie weiter keine. Ihnen war am Handelsmonopol in der Region gelegen. Dieses konnten sie über 150 Jahre lang wahren und ausbauen. Während dieser Zeit wurden im Süden von Malaya Zinn entdeckt. Um es abzubauen, kamen immer mehr Chinesen ins Land. Die Bedeutung von Melaka, das bislang auch von den Reichtümern des Dschungels im Hinterland gelebt hatte, wurde geringer.

Als im 18. Jahrhundert die Engländer sich aufmachten Ihr Weltreich aufzubauen, war es die unter königlichem Schutz stehende ‘British East India Company‘, die in Malaya einen eigenen starken Stützpunkt suchte. Die Handelsinteressen mit China (v.a. Tee) sollten durch einen strategischen Stützpunkt an der Straße von Malakka abgesichert werden. 1785 erwarben sie vom Sultan von Kedah das Recht, sich auf der Insel Penang (nördlich von Melaka) niederzulassen. Francis Light war es gelungen, den Sultan zu überzeugen, indem er ihm Unterstützung im Kampf gegen Siam zusicherte. Hierzu sah er sich dann aber nie verpflichtet. Der Regenwald auf der Insel wurde fast vollständig abgeholzt und Georgetown zum Freihafen erklärt. Diese Maßnahme zog binnen kürzester Zeit die Interessen von Handelsschiffen vieler Länder auf sich. Chinesen und Inder kamen zuhauf, um in der neuen prosperierenden Stadt zu arbeiten und zu leben.

Als Holland während der französischen Revolution in der Heimat unterzugehen drohte, konnten die Engländer durch einen weiteren Scheinvertrag auch Melaka übernehmen, indem sie den Holländern ihre Unterstützung anboten, dann aber nicht mehr aus Melaka abzogen.


Dschungeltrekking  © Socrates - Dreamstime.com Pulau Sipidan  © Mario Savoia - Dreamstime.com

Mit Thomas Stamford Raffles wurde die Vormacht der Engländer in der Region dann endgültig besiegelt, als er 1819 die mangroven- und sumpfüberzogene Insel Tumasek (heute Singapur) vom Sultan von Johore erwarb. An noch exponierterer Stelle gelegen als Melaka und Penang, wurde der neue Freihafen noch schneller beleibt und in der Folge erfolgreich als Handelsposten. Zusammen mit Penang und Melaka errichteten die Engländer 1826 die Straits Settlement. Es war englischem Recht unterstellt, jedoch politisch unabhängig und hatte den Auftrag, den Handel mit China zu sichern, aber sich nicht in malayische Angelegenheiten einzumischen. Machtstreitigkeiten unter den Sultanaten und der durch die aufblühende Konservenindustrie drastisch steigende Bedarf an Zinn führten dann jedoch doch zu einer Einmischung, die de facto zu einer indirekten Kontrolle ausgebaut wurde. Englische Beraterverträge sorgten dafür, dass es in Malaya zu keiner politischen Entscheidung kommen konnte, die nicht von England abgenickt oder sogar initiiert war. Aus der indirekten Beraterherrschaft wurde schnell eine direkte Einmischung und so proklamierte England gegen den Widerstand der Sultanate zunächst 1896 den malaiischen Staatenbund aus den Sultanaten Selangor, Negri Sembilan, Pahang und Perak. Kuala Lumpur wurde Verwaltungszentrum. 1914 wurden die restlichen Sultanate gezwungen, dem Bund beizutreten und mit dem Straits Settlement entstand erstmals das Staatsgebilde British Malaya.

Durch die Ausbeutung der Zinnminen und die erfolgreiche Anpflanzung von Kautschuk aus Brasilien entwickelte sich die Wirtschaft des Landes in einem rasanten Tempo. Chinesische Arbeiter kamen in Massen ins Land, der Wohlstand wuchs enorm, ebenso die Hafenstädte Georgetown und Singapur.

Der zweite Weltkrieg mit der brutale Invasion der Japaner, die das Land auf der Suche nach Rohstoffen ausbeuteten und v.a. Chinesen in Massen folterten, brachte Rückschläge in der Entwicklung. Er brachte allerdings auch die Unabhängigkeit, in die England schließlich einwilligte und die im August 1957 von Sultan Tunku Abdul Rahman ausgerufen und zelebriert wurde. Zuvor war es noch zu Streiterreien über die Form des Staatenbundes gekommen. Während England einen zentralistischen Malaiische Union wollte, gründeten malaiische Verbände die Föderation von Malaya, in der die einzelnen Sultanate unabhängig bleiben sollten. Es war v.a. Tunku Abdul Rahman, der die nach dem Krieg entstandenen kommunistischen Untergrundbewegungen unter Chin Peng bekämpfte und letztlich besiegte. 1963 proklamierte er das Staatenbündnis Malaysia, bestehend aus Malaya, Sarawak, Brunei, Nordborneo (Sabah) und Singapur. Dies führte Fast zum Krieg mit Indonesien und den Philippinen. Erst der Militärputsch, der Präsident Sukarno entmachtete, lies Indonesien und in der Folge auch die Philippinen einlenken. Brunei und Singapur wurden jedoch letztlich nicht in den Staatenbund integriert.

Seither erzielt das Land kontinuierlich politische und ökonomische Erfolge. Die Rohstoffvorkommen (v.a. Erdöl) und der Anbau von Kautschuk und Ölpalmen sichern weiterhin den wachsenden Wohlstand, der Tourismus gehört mittlerweile zu den Haupteinnahmequellen. Das Land ist politisch stabil, die Kriminalitätsrate gehört zu den geringsten weltweit, und den Regierungen gelingt es fast vorbildlich, das Vielvölkergemisch zu einen und Religionsfreiheit zu gewährleisten.


Kuala Lumpur  © Galvingsc - Dreamstime.com Pulau Redang  © Chuan-yean Tan - Dreamstime.com

Die Geschichte Ostmalaysias begann mit der Gründung des Sultanats Brunei im 14. Jahrhundert, als der Islam sich über ganz Indonesien bis zu den philippinischen Inseln ausbreitete. Das Gebiet des ersten Sultanats umfasste den ganzen nördlichen Teil Borneos, sowie die Inseln Palawan und Sulu, die heute zu den Philippinen gehören. In den ausgedehnten Regenwäldern wohnten die Ureinwohner äußerst zurückgezogen. Das riesige Gebiet war kaum zugänglich und nur dünn besiedelt. An den Küsten trieben Piraten ihr Unwesen und überfielen Städte und Schiffe. Im 16. Und 17. Jahrhundert landeten spanische und holländische Schiffe an Borneos Küsten, die auf der Reise zu den Gewürzinseln (Molukken) waren, jedoch auch Anspruch auf das Sultanat hegten. Im 19. Jahrhundert übernahmen die Briten die Macht in vielen Teilen Südostasiens, v.a. in Malaya. Dies führte in der Folge dazu, dass der Sultan von Brunei 1847 einen Schutz-Vertrag mit den Briten abschloss, und ihnen im Namen der North Borneo Company den Ostteil des Landes (das heutige Sabah) verkaufte. Wenige Jahre zuvor war der Abenteurer James Brooke ins westlich Brunei (das heutige Sarawak) gekommen und hatte mit Geschick einen Aufstand der Ureinwohner beenden können. Zur Belohnung ernannte ihn der Sultan zum Raja von Sarawak und übergab ihm das Erbrecht, so dass die weißen Rajas aus England das Land bis 1946 regieren konnten. Defacto verlor der Sultan Sarawak und Sabah damals an die Briten, und Brunei blieb als kleiner Landflecken dazwischen übrig.

Sabah wurde in der Folge Britisch-Nordborneo und 1946 in eine Kronkolonie umgewandelt, Sarawak wurde bis 1946 von den weißen Rajas der Brooke-Dynastie regiert. In Vorbereitung auf die Unabhängigkeit Malayas wurden die beiden Gebiete 1963 Teil der malayischen Föderation angeschlossen, was auf erheblichen Widerstand Indonesiens und v.a. der Philippinen stieß. Nach Kriegsdrohungen und zähen Auseinandersetzungen stimmten letztlich beide Staaten dem Anschluß an Malaysia zu. Seither wird die Politik für Ostmalaysia in Kuala Lumpur gemacht, was v.a. Auswirkungen auf die Regenwaldbestände hatte. Diese wurden in den letzten 30 Jahren in großem Ausmaß gerodet und durch Ölpalmplantagen ersetzt. Allerdings sind auch einige kleine Naturschutzgebiete entstanden, in denen der unermessliche Reichtum der Regenwälder Borneos erhalten bleibt.


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